German 3160
Einführung in die Text- und Filmanalyse
Zur Erstellung des Handouts für das Referat

I. Didaktische Aufbereitung/Vorbereitung
* geeignete Beispiele suchen
* übersichtliche Darstellungen ausdenken: passende Fotos, Schaubilder, Tabellen, Diagramme, usw.
* unterhaltsame Materialien suchen und integrieren: Filmausschnitte, Texte, Graphik

II. Aufbau des Referats/Handouts
* Vortrag/Referat klar strukturieren auf 2-3 Seiten
* ansprechend gelayoutet: in Stichpunkten
* logisch darstellen und argumentieren
* Beispiele nummeriert, Teile verkleinert oder vergrössert, Beispiele abgesetzt

    1. Einleitung
        * die Zuhörer zum Thema hinführen und für das Thema des Referats begeistern (Beispiel,
            Alltagserfahrungen, gewagte These aufstellen....)
        * das Thema genau definieren; Ziel(e) klar ausdrücken, und zwar ganz am Anfang des Referats
        * den Aufbau der Präsentation präsentieren

    2. Hauptteil
        * die Problematik / das Thema klar darstellen
        * Hauptpunkte listen
        * verschiedene Elemente besprechen
        * evlt. kurze Fragen stellen, um festzustellen, die Zuhörer haben alles verstanden

    3. Schluss
        * Ergebnisse zusammenfassen (nur nicht die ganze Gliederung weiderholen!!), ====> Fazit
        * Problempunkte und offene Fragen herausarbeiten
        * evtl. Ausblick geben
        * unbeding notwendigt: Fragen zur Diskussion stellen

    4. Quellen vermerken
        * Übernahmen aus Texten/dem Internet klar und deutlich vermerken: bei der bequemeren
        "amerikanischen" Zitierweise Verfasser, Erscheinungsjahr u. Seitenzahl in Klammer hinter das Zitat setzen

III. Korrektheit
* Fakten und Theorien richtig darstellen (seriöse Quellen verwenden, in mehreren Quellen überprüfen, Originaltexte über das Referatsthema lesen)
* Fachterminologie richtig verwenden

IV. Sprechen
1. Allgemeines: wie sprechen, wie vortragen?
* frei sprechen, spontan formulieren, nichts ganz auswendig Gelerntes einfach so vortragen; noch schlimmer: ablesen! Falls ein ausgeschriebener Text vorliegt (wie ein Text aus der Sammlung Stimmen eines Jahrhunderts: 1888-1990), dann bitte den Text nicht vorlesen, sondern frei wiedergeben und nur gelegentlich daraus zitieren.
* wer aber zur Sicherheit doch einen ausformulierten Vortrag vorbereiten will (z.B. weil er/sie besonders nervös ist, da das Referat in der Fremdsprache abgehalten wird), sollte diesen in Nähesprache schreiben
* laut, deutlich und in angemessenem Tempo sprechen
* Blickkontakt mit dem Publikum halten (nicht nur mit einer Person, mit einem/zwei Bekannten)
* dem Publikum etwas Wichtiges mitteilen (so tun als ob)

2. Orientierung am Publikum
* den Vortrag dem Wissen des Publikums so gut wie möglich anpassen
* das Publikum bei seinem Wissen abholen (aus Alltag, Uni, Vorangehenden Seminaren und Sitzungen)
* überlegen, wie viele neue Informationen und Fachbegriffe das Publikum in 12-15 Minuten aufnehmen kann
* den Vortrag der Aufnahmekapazität des Publikums anpassen
* diese neuen Informationen und Fachbegriffe im Text des Referats fett drucken bzw. hervorheben
*
ab und zu: Mut zur Lücke haben: man kann ein Sachgebiet nie vollständig darstellen. Daher lieber etwas weniger Stoff behandeln, diesen aber dafür ausführlich anhand von Beispielen erklären
* Redundanz manchmal wagen: aber nur das Wichtigste wiederholen, zwischendurch und am Ende des Referats zusammenfassen

V. Unterhaltung muss sein!!!
Sie sollen/müssen/dürfen:
– das Publikum für das Thema begeistern
– das Publikum womöglich (ab und zu) unterhalten
– das Publikum aufmerksam halten (niemand darf dabei einschlafen!!)
– das Publikum beobachten und entsprechend reagieren

VI. Anschaulichkeit / Anschauungsmaterial verschiedener Art in den Vortrag einbeziehen:
* Titel: Name des Referenten, Titel des Referats, Datum
* Beispiele: Film: VHS/DVD; Texte, Graphiken, Materialien aus dem Internet, CDs, Musik. Natürlich jede Art Medien (Videosequenzen), aber dann nur geeignetes Illustrationsmaterial verwenden!!
* Filmausschnitte im Referat/Handout klar und deutlich integrieren (Szene Nr.: Titel)
* Fotos, Schaubilder, Kinobilder, usw.
* Tabellen und Diagramme
* Farben sollen deutlich lesbar sein, d.h. nicht gelb auf weiß, schwarz auf blau, usw.
* Schreiben an der Tafel oder Schaubilder aufzeichnen
* Verwenden von Folien auf dem Overheadprojektor (die übersichtlich angelegt und nicht mit Informationen überladen sein sollten)
* Zeigen von Abbildungen, in dem großformige Bücher oder Drucke hochgehalten oder mit dem ELMO an die Wand projiziert werden.

 


Näheres zum Inhalt u. zur Form des Handouts

Format:
Name (oben, rechts)
Datum (oben, rechts)
Titel des Referats/des Hauptthemas

Ziele: Was wollen Sie mit diesem Referat/Handout erreichen? Zum Beispiel: vergleichen Sie Text und Film? Oder behandeln Sie "nur" einen Film od. Text? Warum? Was ist wichtig an einem Vergleich verschiedener Genres/Gattungen? Warum haben Sie gerade diese Formen für Ihren Vergleich gewählt?

Wenn Sie anhand Vertreter verschiedener Gattungen/Genres des Textes und Films zeigen wollen, wie unterschiedlich die dramatische Darstellung der Realität/des Zeitgeistes ist, dann drücken Sie genau das im Klartext aus!

Zum einen können Sie zum Beispiel eine literarische Darstellung des Lebens während der Kriegszeit (Walter Roys "Briefe von der Front") und eine filmische Version ("All Quiet on the Western Front") als Vertreter der Kriegsthematik untersuchen, zum anderen "Das Boot" von Wolfgang Petersen mit "U-571" vergleichen. Diese Autoren/Regisseure sind vor allem sehr bekannt und erhielten viele Ehrungen. Zuerst müssen Sie die wichtigen Begriffe wie "Kriegsfilm" erläutern. Diese Begriffsbestimmung soll dazu dienen, die Gegensätzlichkeit der Gattungen, verschiedener Medien und Genres herauszustellen.

Eine detaillierte Untersuchung der Thematik, der Gestaltungselemente und der (dramatischen) Realitätsdarstellung folgt der Inhaltsangabe der Stücke. Das Ziel ist es, die unterschiedlichen Darstellungen der Realität/des Zeitgeists unter anderem am Beispiel verscheidener Medien (wie Text, Film, Zeitungsartikel) oder am Beispiel verschiedener Genres/Gattungen (Autobiographie, Kriegsroman, Drama), zu zeigen.

Fragen an Kursteilnehmer:
Warum ist ein gewisses Genre für eine bestimmte Thematik besonders geeignet?

Was sind die Stärken und die Schwächen dieser Darstellungsweisen, dieser Genres? Begründen Sie Ihre Antworten!

Warum hat der Autor / Filmemacher (Regisseur) ausgerechnet dieses Material (wie Protokolle, Akten, Interviews, Reportagen, Briefe, historische Quellen usw.) selektiert?

Liegt es in der Freiheit des Autors/Filmemachers, Änderungen vorzunehmen, die die "Realität" verfälschen/nicht verfälschen. Verliert dadurch das Material jedoch seine historische Authentizitäät und wird sie zu subjektiv?

Worin liegt die Stärke des Textes, des Films überhaupt? Kann ein Text oder ein Film aus Fragmenten der

Wirklichkeit ein verwendbares Muster, ein Modell der aktuellen Vorgänge zusammenstellen?
Sind diese Gegenstände der Kunst (Text, Film) Stücke, die sich durch ihren berichterstattenden Charakter auszeichnen? Warum? Warum nicht?